Gerade geht es ja vor allem in den Sozialen Netzwerken hoch her: „Verschwörungstheoretiker“  tun ihre Meinung kund, die von den „Schlafschafen“ (wie die anderen von den „Verschwörungstheoretikern“ genannt werden) sofort niedergemacht wird. Überall sind die kleinen zornigen roten Emojis zu sehen oder auch gerne die „das ist ja zum K…“-Smileys.

Und ich muss zugeben, auch ich bin nicht ganz gefeit: auch ich schüttle den Kopf über manche vermeintlich dumme Meinung oder ärgere mich sogar darüber. Aber warum fällt es uns oft so schwer, die Meinung einer anderen Person einfach zu akzeptieren und stehen zu lassen? Warum müssen wir sofort dagegen angehen?

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Für meine Rhetorikkurse hatte ich mir schon überlegt, wie wir rhetorisch am besten in solchen Situationen reagieren und dann habe ich dazu vor kurzem auch noch eine tolle Podcast-Episode von Brooke Castillo, meinem Coach von der „The life Coach School“ gehört und möchte gerne ihre Ideen und meine Gedanken mit dir teilen.

 

Fremde Person im Internet oder persönliche Beziehung?

 

Zunächst unterscheide ich zwischen Personen, mit denen ich im persönlichen Gespräch bin und irgendwelchen Kommentaren im Internet von fremden Menschen auf Seiten, die nicht meine eigenen sind.  

Wenn dort ein Mensch mit Fakten argumentieret, also auch Studien zitiert zum Beispiel, dann kann ich davon ausgehen, dass er offen ist für Austausch und auch für neue Fakten, die ich dann auch mit einbringen kann.

 

Merke ich hingegen, dass diese Person einer Ideologie anhängt, dann weiß ich, dass er für Fakten nicht offen sein wird und ich kenne diese Person nicht, dann macht eine Diskussion keinen Sinn, ich komme nicht weiter und wir werden uns nur im Kreis drehen. Da hilft dann wirklich mal ignorieren gut – erspart mir Zeit und Nerven (nochmal: bei einer fremden Person, zB. Im Internet, die nichts mit mir zu tun hat! Zu  uns nahestehenden Personen kommen wir gleich noch). 

 

Vielleicht legt diese Person aber auch einfach nur ihre persönliche Meinung dar. Hier habe ich dann die Möglichkeit, in die Diskussion mit einzusteigen (auf einer fachlichen, ruhigen Ebene) oder eben auch einfach nicht auf den Kommentar einzugehen.

 

Das fällt uns so ja auch relativ leicht. Was aber ist, wenn eine Person, die wir sehr mögen, zum Beispiel unser Partner, Meinungen hat, die wir überhaupt nicht teilen? Oder eine Freundin bzw ein Bekannter?

Geht es dabei um Dinge wie „Was ist das beste Buch?“ oder „Pizza oder Pasta?“ haben wir ja auch kein Problem, die Meinung des anderen einfach stehen zu lassen, ohne uns darüber aufzuregen, zornig zu werden oder zu schreien. Wir lachen und diskutieren und reden dann über etwas anderes.

Sobald es aber um politische Meinungen, oder ethisch moralische Vorstellungen geht, gelingt uns das meistens nicht mehr so gut und wir fühlen uns persönlich angegriffen. Wir meinen, wenn wir dieser anderen Meinung Platz lassen, könnte es als Zustimmung aufgefasst werden. 

Wichtig ist hierbei zunächst zu verstehen, dass es nicht die Meinung selbst der anderen Person ist, die uns so aufgebracht werden lässt, sondern dass es unsere Gedanken über die Meinung sind, die den Ärger oder die Aufruhr in uns verursachen. Nicht der andere ist für unsere Gefühle verantwortlich, sondern wir selbst lösen durch unsere Gedanken diese Gefühle in uns aus.

Außerdem dürfen wir uns bewusst werden, dass wenn wir verlangen, dass andere Meinungen (auch wenn sie uns noch so abstrus und falsch erscheinen) nicht gehört werden sollen, wir also wollen, dass Menschen mit Meinungen, die wir für falsch halten, still sind, wir im Ergebnis andere Menschen dafür verurteilen, dass sie verurteilen, andere Menschen dafür hassen, dass sie hassen –  und das kann nicht der richtige Weg sein.

 

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Es gibt keine ultimative Wahrheit

Wie wir die Welt sehen und als wahr empfinden, ist immer geprägt durch unsere persönlichen Erfahrungen, unser Umfeld, unsere Ausbildung usw. Genauso wie die Wahrheit anderer durch deren persönlichen Erfahrungen, deren Umfeld, deren Ausbildung usw geprägt ist. Und es ist ja eigentlich etwas ganz großartiges und faszinierendes, dass es so viele verschiedene Ansichten gibt.

Wenn wir uns dessen bewusst sind, fällt es uns viel leichter, die Meinungen anderer nicht nur stehen zu lassen und wirklich verstehen zu wollen, woher diese Meinung kommt. Nachzufragen, zu hinterfragen ohne zu verurteilen oder den anderen sofort unterbrechen und widersprechen zu wollen.

Dafür müssen wir aber zunächst wissen, was wir lebst glaube und woher unsere Meinung kommt, auf was wir sie stützen und offen sein dafür, dass es auch andere Meinungen geben kann.

Dann können wir zuhören und versuchen zu verstehen, warum jemand anders diese andere Meinung hat: mit wahrem Interesse! Lass den anderen alles erzählen und erklären. Sei dir bewusst, dass das Ausreden lassen, das Anhören oder dein Nicken nicht heißt, dass du damit einverstanden bist. Wenn es für dich einfacher ist, kannst du das dem anderen auch ganz klar so kommunizieren „Ich von nicht einverstanden mit dem was du sagst / ich habe da tatsächlich eine ganz andere Meinung als du, aber ich will dich verstehen, will alles über deine Ansicht wissen/ respektiere deine Meinung“.

Überlege dir dann bewusst, wie du darauf antworten willst und reagiere nicht einfach mit Ablehnung oder aus dem Affekt heraus.

Wenn du den anderen wirklich verstehen willst, dann hast vielleicht auch du die Möglichkeit, ihm deine Meinung dazu zu erklären (wenn er das möchte) und vielleicht ist der andere dann sogar bereit, seine Meinung zu ändern – auf jeden Fall eher, wie wenn du ihn anschreist und erwartest, dass er seine Meinung nicht mehr vertritt. Allerdings ist das Ziel nicht, den anderen zu überzeugen, sondern ihn zu verstehen, ihn sein lassen zu können, wie er ist und trotzdem gern zu haben.

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