Egal, ob Powerpoint, Keynote oder sonstige Software: viele RednerInnen lieben es, sich bei Ihren Präsentationen oder Vorträgen davon unterstützen zu lassen. So großartig die Möglichkeiten dabei sind, so schlecht sind sie allerdings auch oft in der Umsetzung. Wir kennen ja alle Präsentationen, bei denen der Redner eine Folie nach der anderen abspult, die vollgestopften Folien vorliest und schon innerhalb kürzester Zeit alle Zuhörer in Langeweile versinken zu drohen.

Mit ein paar Tipps gelingt es dir allerdings, dein Publikum zu begeistern und deine Präsentation wirkungsvoll von diesen Medien unterstützen zu lassen. Meine 5 besten Tipps dafür findest du hier (falls du dich für andere Tools wie Whiteboard, Pinwand, Flipchart oder Handouts interessierst, dann schau dir doch auch meinen Blogartikel Präsentieren mit Laptop und Beamer ist eine gute Möglichkeit, aber nicht immer die Beste!“ an):

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1. Der Redner steht im Mittelpunkt des Vortrags, nicht die Folie!

Ein Redner, der sich zu seinen Folien umdreht und diese seinem Publikum vorliest, ist eine Zumutung und Beleidigung für seine Zuhörer: es ist todlangweilig und dieses „betreute Lesen“ unterstellt den Zuhörern auch noch, dass sie selbst nicht lesen können! Nutze dagegen deine eigenen Worte und auch alles, was du sagst, brauchst du nicht auch noch zusätzlich auf die Folie zu schreiben:

Bei einem Vortrag soll immer die Rednerin immer im Mittelpunkt stehen, nicht die Folie! Um das Umdrehen zu vermeiden stellst du dir besser deinen Laptop so an die Seite, dass du darin deine Folien sehen kannst, falls du sie zur Unterstützung brauchst. Dabei ist allerdings auch die Gefahr groß, wie angewachsen vor dem Laptop stehen zu bleiben – und das ist nicht der Sinn (lies dazu auch gerne meinen Blogartikel „Wie du dich auf der Bühne richtig bewegst“). Am besten ist es also, wenn du deine Folien kennst und sie mithilfe einer kleinen Fernbedienung in deiner Hand jeweils weiter schaltest.

Um deine Zuhörer nicht zu langweilen, darfst du dich auch bemühen, Zahlen zu veranschaulichen, also Vergleiche und Metaphern für sie zu nutzen. Also zum Beispiel: „16.600 Mitglieder in der Südtiroler Bäuerinnenorganisation, das sind so viele Frauen, wie ganz Bruneck Einwohner hat“. So wird deine Präsentation gleich viel anschaulicher und verständlicher.

 

2. Keine Standartvorlagen!

Sehr viele Präsentationen beginnen mit einer Titelseite, auf der das Verbands- oder Unternehmenslogo abgebildet sind, dazu der Titel des Vortrags, Datum und Ort, sowie der Name der Referentin. Alle diese Angaben sollten den Zuhörern eigentlich schon bekannt sein – falls du nicht davon ausgehst, dass deine Zuhörer geistig verwirrt sind und nicht wissen, wann und wo sie sich auf welcher Veranstaltung befinden. Deswegen: Lass diese Sachen doch weg!  Auch auf den folgenden Seiten braucht es keine Seitenzahlen oder Logos.

Gestalte stattdessen gleich mal eine Einstiegsseite, die deine Zuhörer neugierig werden lässt auf das, was kommt. Vielleicht ein Bild, das als Metapher für deine Kernaussage steht. Oder ein kurzer Satz, der deine Kernaussage unterstützt oder ihr vielleicht genau entgegensteht und dann von dir widerlegt wird.

 

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3. Die Gestaltung deiner Folien 

Als wichtigste Regel gilt: nur so viel wie unbedingt nötig auf die Folie packen. Das heißt, nur Stichpunkte, keine ganzen Sätze. Nur eine Information nach der anderen aufzeigen öde reinblenden, nicht alle zugleich (damit nimmst du auch die Spannung weg). Bei zu viel Text auf der Folie, muss sich der Zuhörer immer entscheiden, ob er dir zuhören oder lieber den Text lesen will und das willst du ja nicht.

Nimm eine gut lesbare Schrift (Arial oder Times, zum Beispiel) und eine gute Schriftgröße (mindestens 18 Punkt). Viele Menschen können übrigens weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund besser lesen, als die klassische schwarze Schrift auf weißem Hintergrund.

Vermeide Aufzählungen mi Spiegelstrichen oder Punkten. Wenn du damit Prozesse oder Verläufe aufzeigst, dann packe diese lieber in einfache Grafiken, also Kästen, die mit Pfeilen verbunden sind, zum Beispiel. Das ist gehirngerechter und sieht viel aufgeräumter aus.

Zu viele Animationen, unruhiger Hintergrund oder viele Farben wirken unruhig und nehmen wieder die Aufmerksamkeit deiner Zuhörer von dir weg.

Videos oder Tonaufnahmen, die du einspielst, sorgen für Abwechslung in der Präsentation und erleichtert es deinen Zuhörern, dir auch über längere Zeit zuzuhören. 

Wenn du Bilder nutzt, dann ziehe sie über die ganze Fläche, so wirken sie am Besten. Achte dabei aber natürlich darauf, dass ihre Auflösung groß genug und sie damit auch scharf und nicht verpixelt sind. Besser als Stockfotos oder Clipart, die jeder schon zehn mal gesehen hat, sind dabei individuelle oder sogar selbst fotografierte Bilder – so hast du bei der Verwendung auch keine Problem mit den Bildrechten.

Falls du deine erste Folie mit einem Bild gestaltet hast, kannst du dieses oder ein ähnliches bzw abgeändertes (je nach dem Zweck) auch gut als letztes Bild wieder verwenden. So hast du einen schönen Bogen zwischen Beginn und Ende deiner Präsentation gespannt und die Zuhörer wissen auch gleich, dass deine Präsentation jetzt zum Ende gelangt. 

 

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4. Schwarze Folien

Hier sind wir wieder bei dem Punkt „Die Rednerin muss der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit sein, nicht die Folien“. Dabei können dich schwarze Folien unterstützen. Das heißt, immer dann, wenn die über etwas sprichst, das nicht mehr zu der vorher gezeigten oder der nachfolgenden Folie passt, bzw. wenn du etwas besonders hervorheben willst, oder am Plipchart erklären willst usw. , zeigst du eine schwarze Folie (dafür ziehst du bei der Erstellung deiner Präsentation einfach ein Element über eine komplette Folie und färbst es schwarz ein). Damit hast du automatisch wieder die volle Aufmerksamkeit deiner Zuhörer.

5. Die 10-20-20 Regel von Kawasaki

Der Autor und Unternehmer Guy Kawasaki hat die sehr bekannte 10-20-30 Regel für Präsentationen aufgestellt. Sie besagt:

Eine gute Präsentation sollte aus maximal 10 Folien bestehen, maximal 20 Minuten dauern und die Schriftgröße sollte 30 Punkt betragen.

Ich finde diese Regel so strikt anzuwenden, macht keinen Sinn. Allerdings ist die Philosophie dahinter gut: beschränke dich auf das, was wirklich wichtig ist, überlade deine Präsentation nicht mit Folien, die es eigentlich gar nicht braucht. Ob es dann aber 10 oder 15 Folien sind, mindert die Qualität deiner Präsentation allerdings nicht. 

Auch die 20 Minuten Regel macht an sich Sinn: Herr Kawasaki geht dabei von einem sogenannten Pitch aus, also einer Vorstellung des eigenen Unternehmens, Verbands oder eines Projekts, für den dir grundsätzlich eine Stunde Zeit eingeräumt wurde. Wenn du berücksichtigst, dass du eventuell am Anfang technische Probleme haben könntest oder es auch generell ein wenig braucht, bis dein Laptop angeschlossen und verbunden ist, dass einige deiner Zuhörer vielleicht ein paar Minuten zu spät kommen usw., dann ist es auf jeden Fall sinnvoll, die Präsentation kürzer als die 1 Stunde zu halten und dafür am Ende noch Zeit für eine Diskussion oder Nachfragen zu haben. Trotzdem kommt auch hier nicht darauf an, genau die 20 Minuten einzuhalten, sondern sich einfach wiederum auf das absolut notwendige zu beschränken. Zum anderen kommt es natürlich auch darauf an, wo du sprichst: wenn ich als Keynotespeakerin für eine Veranstaltung gebucht werde und diese mir eineinhalb Stunden Zeit geben, werden meine Kunden keine Freude haben, wenn ich bereits nach einer halben Stunde meine Keynote beende und die Veranstaltungen Lücken in ihre Programm haben. 

Und auch die Regel, für die Schrift immer 30 Punkt zu verwenden ist meiner Meinung nach nicht wortwörtlich umzusetzen. Doch sie unterstützt wiederum die Idee, dir genau zu überlegen, was du wirklich auf deine Folie schreibst und was nicht.

Wenn du diese 5 Punkte in deiner nächsten Präsentation beachtest, bist du vielen anderen RednerInnen schon weit voraus und du wirst sehen, wie gerne die Zuhörer deinen Ausführungen folgen, mitdenken und dir ihre volle Aufmerksamkeit schenken – und damit hast du dein Ziel einer richtig guten Präsentation erreicht!

 

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