Entscheidend ist aber, wie wir streiten. Dafür dürfen wir uns zunächst mal bewusst machen, was bei der Kommunikation zwischen zwei Menschen passiert:
Ein Mensch denkt etwas, was dann von ihm zunächst in das übersetzt wird, was er laut sagt – hier kann schon viel passieren. Dann muss das was der eine Mensch sagt, vom anderen gehört werden. Dann wird der andere etwas drüber denken, was er gehört hat und auch das wieder übersetzen in das, was er dann antwortet. Klingt kompliziert und ist es auch – auf jeden Fall lässt es viel Raum für Missverständnisse!
Dazu kommt, dass wir in Streitgesprächen einfach hauptsächlich Recht haben wollen,. Wir Wir wollen einander zum Schweigen bringen und wir wollen vielleicht eine Entschuldigung und dass sich der andere sich anders verhält. Und weil Streiten nicht schön ist, soll das das ganze soll auch noch schnell passieren und wir geben deshalb dem Streitgespräch nicht den Raum, der dafür eigentlich benötigt wird.
Das ist auch das, was Eltern lernen dürfen, die Teenager zu Hause haben und sich Sorgen machen, weil sie immer wieder in Streit geraten: „Diese Streitereien helfen den Kindern, zu lernen, wie man wütend wird und sich wieder versöhnt. Es hilft ihnen, zu lernen, wie man herausgefordert wird. Sie lernen, dass man ein Problem mit jemandem haben kann, man kann wütend auf jemanden sein und dass das in Ordnung, dass in der Familie Platz für alles ist.“
Wenn du also Freunde oder Bekannte mit Teenagerkindern hast, dann empfehle diese Episode gerne weiter!
Ich glaube, oft, wenn wir uns streiten, geraten wir in den „Fight or flight“ Modus, den Selbstverteidigungsmodus unserer Körpers, weil wir denken dass wir im Streit entweder verlieren und verletze werden oder gewinnen, in dem wir den anderen verletzen – oder wir müssen fliehen, um das zu vermeiden. Wirklich gutes Streiten bedeutet, aber, im Moment, in diesem Gespräch, zu bleiben. Zu hören, was die andere Person sagt, auch wenn du nicht magst, was sie sagt. Auch wenn sie dich beschuldigt, auch wenn sie sagt, es sei deine Schuld, dass sie sich so fühlt. Ein guter Streit bedeutet, der anderen Person ihre Gedanken zu lassen, ihr zu erlauben, vielleicht falsch über dich zu denken, ihr erlauben, aufgebracht zu sein und viele Emotionen zu haben und trotzdem zu bleiben und präsent zu sein.
1. Bereite das Gespräch gut vor (wenn möglich)
Wenn du dich bewusst entscheidest, ein schwieriges Gespräch zu führen (und nicht aus dem Nichts ein Streit ausbricht, dann kümmere dich um eine gute, ruhige Umgebung (führe das Gespräch nicht im Beisein Dritter) und suche auch eine passende Zeit aus (keine gute Zeit, ist dann, wenn die andere Person gerade unter „Hunger, Pipi, kalt, Stress“ leidet oder wenn schon etwas mehr Alkohol im Spiel ist.
2. Überlege dir das Ziel des Gesprächs
Das Ziel muss etwas sein, dass du tatsächlich kontrollieren kannst, also zB so etwas wie, deine eigenen Grenzen aufzuzeigen, deine Gefühle oder Bedürfnisse mitzuteilen und Wünsche zu äußern usw). Was nicht unter der Kontrolle ist; dass der andere sich verändern soll, sich entschuldigen soll usw. ein solches Ziel macht keinen Sinn, denn wir können die anderen nicht verändern
3. Sei konkret
Pauschalierungen in deinen Aussagen wie „nie/immer/ jedes Mal“ rufen im anderen sofort (zu Recht) Widerstand hervor. Bringe stattdessen konkrete Beispiele oder sprich über ein konkretes Ereignis oder Verhalten, das dich gestört hat. Hierzu gehört es auch, keine uralten Geschichten immer und immer wieder aufzuwärmen!
4. Bleibe sachlich
Eigentlich logisch, passiert aber doch immer wieder: für gutes Streiten beleidigen wir den anderen natürlich nicht. Lautes Schimpfen und Provokationen verhindern ein gutes Streiten. Um eine gemeinsame Lösung zu finden, dürfen wir ruhig und sachlich bleiben.
Auch Sarkasmus und Ironie bringen nicht weiter und verletzen nur.
5. Höre zu!
In einer Auseinandersetzung überhören wir gern die Anliegen und Bedürfnisse des anderen, weil wir der Meinung sind, natürlich recht zu haben. So findet man aber keine Lösung, die für beide Seiten zufriedenstellend ist. Deshalb lass die andere Person aussprechen lassen und höre wirklich zu – auch wenn es schwer fällt.
6. Wechsle die Perspektive!
Versuche, dich in die Lage der anderen Person hineinzuversetzen. So kannst du ihre Beweggründe besser nachvollziehen. Und du wirst erstaunt sein, wie oft du dadurch verstehst, dass die Sache aus ihrer Sicht durchaus anders bewerten werden kann.
7. Sei bemüht, wirklich eine Lösungen zu finden
Um gute Streitgespräche zu führen, dürfen wir nicht nur Vorwürfe machen, sondern vor allem konkrete Lösungsvorschläge für die Zukunft liefern.
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