Gelegenheiten, ein Grußwort zu halten, gibt es viele: sei es als FunktionärIn in einem Verband, als Ehrengast auf einer Veranstaltung, als GastgeberIn einer Veranstaltung, ein Betriebs- oder Hoffest oder auch ein Jubiläum. Eigentlich eine tolle Aufgabe – doch leider sind viele Grußworte sterbenslangweilig. Und wenn dann noch mehrere Redner hintereinander das Publikum mit ihren Grußworten langweilen, sinkt die Stimmung aller Beteiligten auf den Nullpunkt. Dabei sind gute Grußworte gar nicht so schwer, wenn man ein paar Punkte beachtet:
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1. Die Redezeit
Grußworte sind kleine, kurze Ansprachen und sollten deswegen maximal 5 bis 10 Minuten dauern. Sind mehrere Grußworte vorgesehen, darfst du dich auch gerne noch kürzer halten!
2. Der Einstieg
Mit einem klassischen Einstieg wie „Herzlich willkommen, heute bei unserer xy (Veranstaltung). Ich freue mich, dass Sie sich die Zeit genommen haben…..“ Machst du zwar nicht wirklich etwas falsch, aber er ist wenig spannend und verleitet deine Zuhörer dazu, direkt in den „Kinomodus“ zu fallen und in ihren eigenen Gedanken zu versinken.
Auch nicht sinnvoll ist es, deine Zuhörer sofort auf deine vermeintlichen Defizite hinzuweisen, in dem du zum Beispiel erklärst, nervös oder aus irgendwelchen Gründen nicht gut vorbereitet zu sein.
Beginnst du damit, dass du es sehr schade findest, dass so wenige Gäste da sind oder das Thema, über das du sprechen wirst „leider sehr trocken“ ist (am Besten noch verbunden mit einem „Da müssen Sie jetzt durch!“) kannst du auch nicht gerade mit Begeisterungsstürmen rechnen.
Überlege dir stattdessen einen originellen Einstieg (siehe auch meinen Blogbeitrag „Warum der Anfang deiner Rede so wichtig ist“), zum Beispiel einer kurzen Anekdote oder Geschichte. Hast du dann die Aufmerksamkeit deiner Zuhörer geweckt, kannst du immer noch mit der eigentlichen Begrüßung fortfahren:
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3. Die Begrüßung
Vor allem bei der Begrüßung der Ehrengäste gilt: so viele wie nötig, so wenig wie möglich! Lange Begrüßungszeremonien lassen deine Zuhörer bald nervös auf ihren Stühlen herumzappeln – besonders, wenn mehrere Redner hinter einander sprechen und immer wieder die gleichen Gäste aufzählen und begrüßen. Bist du der oder die erste Sprecher(In), wird sich eine Begrüßung nicht unbedingt vermeiden lassen. Fasse dann möglichst viele Ehrengäste in Gruppen zusammen (z.B. „alle Vertreter der Gemeinde“, „alle Mitglieder des..“, „meinen Vorstand“, „alle Sponsoren“ usw) und nenne wirklich nur die Allerwichtigsten persönlich beim Namen. Dass dabei alle Namen richtig ausgesprochen und Titel richtig sein sollten, liegt auf der Hand.
Waren vor dir schon andere RednerInnen dran, dann langt auch ein herzliches Grüß Gott an alle Anwesenden.
Du darfst auch bei der Begrüßung so sprechen, wie du normalerweise sprichst, also „Herzlich Willkommen auch von mir“ statt „Ein herzliches Willkommen auch von meiner Seite“ oder „Schön dass Sie da sind!“, statt „Danke, dass Sie unserer Einladung gefolgt und so zahlreich erschienen sind. Es ist mir eine große Freude …“
Ziel deiner Grußworte ist es, Gäste Willkommen zu heißen, für eine gute Stimmung zu sorgen und deine Zuhörer emotional abzuholen. Das gelingt dir mit Alltagssprache viel besser, als mit gestelzten Ausdrücken!
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4. Der Hauptteil
Für Grußworte bietet sich oft die Struktur Vergangenheit-Gegenwart – Zukunft an. Das heißt du schaust zum Beispiel auf das letzte Jahr zurück oder erklärst, was in der Vergangenheit dazu geführt hat, dass heute diese Veranstaltung oder Feier stattfindet. Vielleicht hat es auch eine Zeit gegeben, in der ihr vor großen Problemen standet?
Dann gehst du weiter in die Gegenwart und beschreibst die Situation, wie sie jetzt ist, also zum Beispiel wie das Problem gelöst wurde oder erzählst von der guten Zusammenarbeit seit der letzten Zusammenkunft (zum Beispiel bei Jahresversammlungen) erzählen.
Und zum Abschluss gibst du einen Ausblick auf die Zukunft, also zum Beispiel geplante gemeinsame Aktionen, die (positiven) Folgen, die sich aus der Problemlösung ergeben oder gibst dienen Zuhörern gute Wünsche für die Zukunft mit.
Auch hier darfst du wieder auf deine Sprache achten: bleibe konkret und vermeide leere Worthülsen. Statt dich also für die „Gute Zusammenarbeit beim Dorffest“ zu bedanken, beschreibe eine konkrete Situation, an die du dich erinnerst: „Ich weiß noch genau, wie viel Spaß wir bei letzten Dorffest hatten, als wir alle gemeinsam in der Küche vor einem Berg Knödel standen und…“
5. Stichworte vorbereiten
Gerne kannst du dir für deine Grußworte auch vorab Karteikarten (ich verwende immer Blankokarten in Din A5) mit Stichworten herrichten. Das wirkt immer professionell und zeigt, dass du dir Gedanken gemacht hast, was ja auch eine Form der Wertschätzung deinen Zuhörern gegenüber ist.
Außerdem kannst du dort auch Verweise auf Grußworte anderer Redner vermerken und einzelne Aspekte daraus eventuell wieder aufnehmen.
Abgesehen davon gibt es dir Sicherheit zu wissen, dass du nicht hängenbleiben oder deinen roten Faden verlieren kannst – und du hast beim Reden ganz real etwas in der Hand.
Wichtig ist, dass du dir wirklich nur Stichworte und nicht ganze Sätze aufschreibst, denn dann liest du ab und wirkst steif und bei dir, statt bei deinen Zuhörer zu sein. Und um die geht es ja schließlich!
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