Kennst du so RednerInnen, die auf der Bühne immer so von rechts nach links rennen oder immer ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagern und so ständig von vorne nach hinten oder von rechts nach links schwanken? Das macht einen als Zuschauer doch wahnsinnig, oder? 

Nicht nur, dass das von links nach rechts Rennen immer so etwas von einem Tiger im Käfig hat, sondern es zwingt die Zuseher tatsächlich auch, wie bei einem Tennismatch immer mit zu schauen. Denn in ganz frühen Zeiten ging von Bewegung immer Gefahr aus: da konnte plötzlich der Säbelzahntiger hinter dem Busch lauern. Bewegung fordert also die komplette Aufmerksamkeit der Zuschauer und damit ist die Konzentration auf das, was der Redner oder die Rednerin sagt, weg. Und genau das wollen wir ja vermeiden. Wir sprechen schließlich für die Zuhörer und nicht für uns selbst.

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Um es besser zu machen, darfst du dir zunächst vergegenwärtigen, dass jeder Auftritt tatsächlich mit dem „Auftreten“ auf die Bühne beginnt. Wenn du hier gestresst auf die Bühne rennst, auf dem Weg schon zu sprechen beginnst oder nervös noch schnell deine Kleidung richtest, hast du wertvolle Augenblicke verschenkt. Komme also schon bevor du die Bühne betrittst in deinen „Bühnenstate“, also dein gutes, energiegeladenes Bühnengefühl.

Dann gehst du ruhig auf die Bühne, blickst in deinPublikum lächelst und bist still, bis es im Saal ruhig wird. Mit dem Lächeln und dem Blickkontakt baust du gleich eine Verbindung zum Publikum auf (stellst „Rapport“ her) und machst es dir so wohlgesonnen.

Zu Beginn deiner Präsentation solltest du dann auch tatsächlich in der Mitte der Bühne stehen. Eine gerade und aufrechte Haltung lassen dich dabei nicht nur besser und souveräner aussehen, sondern sind auch die Voraussetzung dafür, dass deine Stimme schon klingen und und Raum füllen kann. Mit einer offenen Haltung und einem sicheren Stand auf beiden Beinen (eventuell kannst du eines leicht eindrehen, für einen gewissen „3D- Effekt“) nimmst du den Raum ein und bist für deine Zuseher sehr präsent. 

Je größer deine Bühne ist, um so größer dürfen auch deine Gesten sein – einfach deswegen, damit sie auch von denMenschen in den hinteren Reihen wahrgenommen werden. 

Ich bin allerdings kein Freund davon, Gesten einzustudieren oder die Gesten von jemand anderen  zu imitieren, nur weil du findest, dass sie gut wirken. Du bist du und das darf man auch bei deiner Präsentation merken. Wenn du also „im wahren Leben“ sehr ruhig bist und wenig Gestik zeigst, darfst du natürlich auf der Bühne das alles etwas hochfahren, brauchst dich aber nicht total zu verbiegen. Und auch jemand, der generell lauter spricht und viel gestikuliert (wie viele Italiener zum Beispiel) kann sich ein wenig zurück nehmen, um das Publikum zu stressen, sollte sich aber auf keinen Fall zu Stillstand zwingen. 

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Um dich dann auf der Bühne gut zu bewegen, solltest du eben nicht ständig hin und her rennen und vor deinen Auftritt auch ausprobieren, ob du dich mit demMikrofon überall gut bewegen kannst oder ob es an bestimmten Stellen zu Rückkopplungen (also diesem lauten und sehr unangenehmen Pfeifen) kommt. Falls dem so ist, vermeidest du natürlich diese Stellen bzw klärst das noch mit den Techniker ab.

 

 

Du kannst dann die Bühne nutzen, um das, was du sagst oder zum Beispiel auch deine Argumente zu verstärken. Du könntest zum Beispiel in der Mitte der Bühne mit deiner Präsentation beginnen, dann für dein erstes Argument auf die eine Seiter der Bühne wandern, für das nächste Argument wieder in die Mitte kommen und für das dritte Argument auf die andere Seite der Bühne wandern. Für die Zusammenfassung und den Abschluss deiner Präsentation kommst du dann wieder in die Mitte. 

Eine sehr elegante Möglichkeit ist auch, die Bühne als deine Timeline bzw deinen Zeitstrahl zu nutzen:

Die meisten Menschen haben auf einer Zeitstrahl links die Vergangenheit und rechts die Zukunft vor Augen. Das kannst du nutzen, um zum Beispiel bei einem Vergangenheit -Gegenwart-Zukunfts-Aufbau deiner Rede, die Bühne entsprechend von links (aus Sicht deiner Zuschauer) über die Mitte nach rechts abzuschreiten. So ankerst du die jeweiligen Zeiten gleich für deine Zuhörer auf der Bühne und kannst dann sogar quasi in der Zeit hin und her hüfpen. 

 

Du kannst die Bühne auch geographisch nutzen, also zum Beispiel, wenn du von einem Umzug von der einen in die andere Stadt erzählst (hier kannst du dich eventuell sogar an die Himmelsrichtung, in der die jeweilige Stadt liegt, halten.

 

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Bei allem was du tust, gilt: gemütlich bewegen, nicht rennen und vor allem ist es einfach wichtig, dich überhaupt zu bewegen. Du hast etwas zu sagen, also nimm dir den Raum! Beweg dich so, wie es für dich passt und sich gut anfühlt. Nur während deiner Präsentation komplett still zu stehen, geht für die Zuhörer gar nicht. Das ist lähmend und schrecklich langweilig.

 

 

Bei aller Bewegung solltest du trotzdem immer den Blickkontakt mit deinem Publikum beibehalten. Also weder dem Publikum den Rücken zuwenden (was leicht passiert, wenn für die Präsentation Laptop und Beamer genutzt werden), noch immer nur die Menschen in der Mitte des Publikums anschauen. Richte deinen Blick bewusst auf die Zuhörer, um alle abzuholen. Bei einem größeren Publikum kannst du natürlich nicht jeden einzelnen ansehen. Dann hilft dir aber zum Beispiel der M-Trick dabei: halte den Blickkontakt in M-Form zu halten: schaue erst vorne links ins Publikum, dann suche dir jemanden hinten links, den du ansiehst, dann jemanden vorne in der Mitte, hinten rechst und vorne rechts.

 

 

In meinen Rhetoriktrainings kommt dann auch immer die Frage nach dem Rednerpult. Mein Tipp hier: wenn es irgendwie möglich ist, vermeide es, hinter einem Podium zu stehen. Abgesehen davon, dass du dahinter immer quasi eingesperrt bist, weil du wegen des Mikros deinen Platz ja nicht verlassen kannst, trennt dich die Wand des Rednerpults immer von deinem Publikum und schafft so Distanz, was wir als RednerInnen ja gerade nicht wollen. Außerdem nimmt es gerade bei kleineren Menschen, komplett die Wirkung (von mir könnte man zum Beispiel wenn es dumm läuft vielleicht gerade noch die Schultern, Hals und Kopf sehen) deiner Körpersprache. Deine ganze Gestik müsste nach oben, also über Schulterhöhe verlagert werden, was sehr unnatürlich aussieht.

 

 

Wie du siehst, ist es keine Hexerei, deine Bewegungen auf der Bühne an dich und deine Inhalte anzupassen ohne dich dafür verbiegen zu müssen. Richtig eingesetzt, verstärkt die Bewegung auf der Bühne sogar deine Argumentation und garantiert dir einen souveränen Auftritt.

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