Mit der Trauer umgehen: das hilft
„Es gibt nichts, was uns die Abwesenheit eines uns lieben Menschen ersetzen kann und man soll das auch gar nicht versuchen; man muss es einfach aushalten und durchhalten; das klingt zunächst sehr hart, aber es ist doch zugleich ein großer Trost; denn indem die Lücke wirklich unausgefüllt bleibt, bleibt man durch sie miteinander verbunden.“ (Dietrich Bonhoefer)
1. Akzeptiere den Schmerz
Es gibt keine guten und schlechten Gefühle. Gefühle sind Gefühle und wir dürfen sie fühlen. Versuche nicht, deine Trauer oder deinen Schmerz zu unterdrücken oder dich durch irgendetwas (Arbeit oder Alkohol zum Beispiel) davon abzulenken. Wenn du weinen willst, dann weine. Wenn du nicht weinen willst, dann weine nicht. Wenn du wütend sein willst, dann sei es. Wenn du schreien, schimpfen, toben willst, dann tu es – es ist dein individueller Schmerz, also kannst auch nur du wissen, was für dich gut und richtig ist. Aber lasse ihn zu und akzeptiere, das er da ist (und wie viel schlimmer wäre es, wenn du bei Tod eines geliebten Menschen keinen Schmerz fühlen können würdest).
2. Sprich mit anderen
Wenn du mit anderen Menschen über deinen Schmerz, deinen Verlust oder den verstorbenen Menschen sprechen möchtest: dann tu es. Erinnere dich an all die schönen Momente, die ihr geteilt habt und spüre die Verbundenheit zum Verstorbenen ebenso wie zu den Menschen, die dir nahe stehen und bei dir sind.
3. Abschiedsritual
Vielleicht hilft dir auch ein bestimmtes Abschiedsritual, wie zum Beispiel einen Abschiedsbrief an den Verstorbenen zu schreiben, eine Kerze anzuzünden, am Grab zu beten oder deine Gedanken aufzuschreiben. Stell ein Bild des Verstorbenen auf und rede mit ihm oder ihr, was auch immer dir gut tut: tu es. Überhaupt darfst du in der Zeit der Trauer besonders darauf achten, Dinge zu tun, die DIR gut tun.
Anderen in der Trauer helfen
Vielleicht bist auch gerade selbst nicht in der Situation des Trauerns oder Leidens, möchtest aber gerne einem lieben Menschen, der diese Gefühle gerade durchlebt, beistehen. Dann hilft dir vielleicht folgendes:
Sei einfach da
So abgedroschen es klingt, dem Trauernden zu zeigen, dass du da bist, dass du mitfühlst, ist die größte Stütze überhaupt. Sei da und frage den Betroffenen, wie es ihm geht, ob du etwas für ihn oder sie tun kannst.
Jeder trauert anders
Akzeptiere die Trauer des anderen – in der Art, wie er oder sie trauert ebenso wie die Dauer und versuche dennoch, ihm oder ihr etwas Ablenkung zu schenken oder sogar Momente der Freude und des Lachens. Denn glückliche Momente wird es immer geben, auch in Trauerphasen.
Wie der Tod eines lieben Menschen unser Leben langfristig bereichern kann
Wir können den Tod eines lieben Menschen dafür nutzen, uns daran zu erinnern, was wirklich wichtig ist: unsere Lebenszeit sinnvoll und bewusst zu erleben. Wirklich das Leben zu leben, das wir uns wünschen. Uns auch an Kleinigkeiten zu erfreuen, mal 5e gerade sein zu lassen, die Zeit mit unseren Freunden und Familien zu verbringen, zu tun, was uns Freude macht und einfach glücklich zu sein.
Deine Christine
Schrecklich, dass 5 junge Menschen aus deinem Bekanntenkreis gestorben sind. Bei älteren Menschen fällt die Akzeptanz leichter. Ich helfe gerade meiner Freundin, die Bestattung ihrer Mutter in Bad Hall zu organisieren. Sie tut mir unendlich Leid mit ihrem Schmerz.
Hallo Manfred, da hast du Recht, bei jungen Menschen erscheint einem der Tod so sinnlos und unfair. Wie schön, dass du deiner Freundin so beistehst. Sicher wird dir gerade jetzt auch wieder die Kostbarkeit des Lebens bewusst und du merkst, was für dich wirklich wichtig ist im Leben. Alles Liebe für dich und deine Freundin! Christine