Was wir an Ostern von den Kindern lernen können

Morgen ist Ostersonntag und meine Kinder sind schon ganz aufgeregt. Trotz Corona sind sie ganz sicher dass der Osterhase ihnen etwas bringen wird und dass sie morgen Schokolade-Eier und -Hasen und vielleicht auch ein sonstiges kleines Geschenk finden werden. Sie werden nach dem Frühstück rausrennen und voller Begeisterung suchen.

Sollte ein Kind nicht gleich sein Osternest finden, wird es nicht aufgeben, sondern weitersuchen, bis es es gefunden hat. Denn es ist absolut sicher, dass es irgendwo versteckt sein muss. 

Was wäre, wenn wir unserem Lebensglück genauso begegnen würden, wie die Kinder es an Ostern mit den Nestern tun? 

Stell dir vor, du würdest jeden Morgen mit dieser Begeisterung und Vorfreude aus dem Bett steigen, wie meine Kinder morgen. 

Stell dir vor, du könntest es kaum erwarten, all die tollen Momente einzusammeln, die dir der vor dir liegende Tag wieder bringen wird. 

Stell dir vor, du würdest den ganzen Tag deine ganze Aufmerksamkeit auf all das Gute und Schöne richten, dass für dich bereit liegt: du darfst es einfach nur finden, also wahrnehmen.

Was meinst du, wie viel mehr Glücksmomente hättest du wohl in deinem Leben? Wie viel mehr Begeisterung würdest du für dein Leben empfinden, ohne im Außen tatsächlich irgendetwas verändert zu haben?

Das Glück wohnt in unseren Köpfen! Auch das können wir von Ostern lernen, ganz unabhängig davon, ob du wie ich Christin bist oder nicht…

Und wenn du traurig bist, dass du in den letzten Tagen und auch morgen nicht in die Kirche gehen kannst, dass du nicht gemeinsam beten und feiern kannst – gerade dann konzentriere dich auf das, was an dieser Situation gut ist: vielleicht bist du so gezwungen, dich persönlich wieder mit der Bedeutung der Karwoche und Ostern auseinanderzusetzen, statt in die Kirche zu gehen und „nur zu konsumieren“?

Vielleicht wird dir bewusst, welchen (großen) Anteil die religiöse Bedeutung Osterns tatsächlich für dich hat, wie dir viel fehlt, wenn die Kirche fehlt? Und wenn dir nichts fehlt: woran liegt’s? Worauf baust du? Was glaubst DU, was es ist, „das die Welt im Innersten zusammenhält“ (Goethe, Faust I)?

FROHE OSTERN für dich und all deine Lieben!

Deine Christine

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